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Mittwoch, 23. November 2011

„Kinder der Kabylei“

„Kinder der Kabylei“ ist eine im Jahr 2011 ins Leben gerufene deutsch-kabylische Privatinitiative.
Die Privatinitiative besteht aus einer Personengruppe um Samir Amrioui und seinem Onkel Ahmed „Manis“ Amrioui, die damit den in der Heimat der Familie Amrioui - der Kabylei - lebenden Kindern Alternativen zur leider etwas einseitigen staatlichen Bildung und Erziehung bieten möchten. Sie hoffen, auf diese Weise dazu beitragen zu können, dass die alte Kultur der Berber nicht in Vergessenheit gerät.

Das Haus "Axxam n tmusni"
Eine bis Mai 2010 noch baufällige verlassene Garage im kabylischen Heimatdorf der Familie Amrioui, At Yahya Musa (ca. 15 km südlich von Tizi-Ouzou bzw. ca. 120 km östlich von Algier), wird seit Anfang 2010 durch ihre Initiative mit bisher eigenen finanziellen Mitteln wieder auf- bzw. ausgebaut. Bislang wurden die Außenmauern ausgebessert, das fehlende Dach aufgesetzt und die Innenwände renoviert sowie Stühle, Regale etc. angeschafft. Die bisher hauptsächlich aus Sachspenden organisierten Bücher und Spiele stehen den dortigen Kindern seit Mai 2011 zur Verfügung.
Aktueller Zustand nach Wiederauf- und Ausbau.


Die Kinder des Hauses
Bisher werden mit dem Projekt Kinder erreicht, die in Samir und Ahmed „Manis“ Amriouis Heimatdorf leben. Die Kinder im Alter von ca. 4 bis 15 Jahren hatten im Mai 2011 erstmals die Gelegenheit, in dem fast wieder aufgebauten Haus zusammen zu spielen und die bisher dorthin verbrachten Bücher und Spiele zu begutachten und auszuprobieren. Für diese Bücher und Spiele möchte sich die Autorin bei ihren Freundinnen Ingrid, Sonja und Janny sowie speziell deren Kindern (die sich für "Kinder der Kabylei" kurzerhand von einigen lieb gewonnen Dingen getrennt haben) explizit bedanken.



Die „Väter“ des Hauses

Ahmed "Manis" Amrioui

Ahmed „Manis“ Amrioui wurde 1950 in der Kabylei im nordöstlichen Algerien geboren. Nach dem Abitur in Algerien studierte er in Magdeburg Maschinenbau. Anschließend leistete er in seiner Heimat seinen Wehrdienst ab und arbeitete noch einige Zeit in Westalgerien, bevor es ihn beruflich wieder nach Deutschland zog, wo er seitdem lebt.

Sein sympathischer tier- und naturlieber Neffe Samir Amrioui ist vielseitig interessiert und lebt in der Kabylei. Er verwaltet "Kinder der Kabylei" und hält die Initiative vor Ort am Laufen. Dies macht er mit beispielhaftem Ehrgeiz und Engagement neben seiner Tätigkeit als Gemüsehändler in seiner wenigen Freizeit.
Sein soziales Engagement kommt außerdem dadurch zum Ausdruck, indem er übrige Milch seiner Kühe kostenlos im Dorf verteilt.
Samir Amrioui

Ahmed „Manis“ Amrioui besucht seine Heimat mehrmals im Jahr und sieht mit Sorge die Entwicklung, die sein Heimatland nimmt (mehr hierzu "Die Problematik der Kabylei" sowie "Der 'Kabylische Frühling'"). Daraus ist die Idee entstanden, den Kindern in seinem Heimatdorf eine etwas andere Welt zu öffnen bzw. dafür zu sorgen, dass die Kultur der Berber nicht in Vergessenheit gerät – auch gemäß dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ – und sie mit Büchern und Spielen zu versorgen sowie ihnen entsprechenden Raum zur Verfügung zu stellen.
Einweihungsfeier

Es liegt auf der Hand, soll hier jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass Kinder in der Kabylei anders aufwachsen als beispielsweise in Mitteleuropa. Wobei es bei dieser Feststellung nicht um den unterschiedlichen Lebensstandard geht, sondern um die Tatsache, dass die dortigen Kinder meist sehr einseitig geprägt ihre Kindheit erleben. Dem möchten Samir und Ahmed "Manis" Amrioui gegensteuern und den Kindern ihrer Heimat Einblicke in andere Welten und Sichtweisen ermöglichen.
Bei seinen Besuchen widmet Ahmed „Manis“ Amrioui einen Großteil seiner Zeit den Kindern. Es wird beispielsweise gespielt, gelesen, getanzt und gesungen sowie eine Art Nachhilfe in Französisch und Englisch angeboten; hin und wieder werden auch Ausflüge organisiert und unternommen. Derzeit sind Samir und Ahmed "Manis" außerdem noch mit den restlichen Wiederaufbau- sowie Ausbauarbeiten am Haus beschäftigt.
Durch die immer wiederkehrende Anwesenheit von Ahmed "Manis" sowie der ständigen Anwesenheit von Samir samt der restlichen Familie ist sichergestellt, dass das Projekt „Kinder der Kabylei“ ordnungsgemäß durchgeführt wird. Die Familie Amrioui hofft langfristig, dass sich ihre Idee auch in anderen Orten umsetzen lässt und ist auf der Suche nach Gleichgesinnten.


Das Land

Die Kabylei ist eine gebirgige, landschaftlich sehr reizvolle, relativ dicht besiedelte Region (ca. 8 Mio. Einwohner) mit einer ca. 400 km langen Küste im nordöstlichen Algerien. Da der Boden meist steinig und trocken ist, ist die Landwirtschaft (Obst, Gemüse, Oliven) wenig ertragreich. Wirtschaftliche Alternativen gibt es allerdings kaum und so ist die Arbeitslosenquote recht hoch.

Bewohnt wird die Kabylei von den nordafrikanischen Ureinwohnern - den Berbern -, die diese Region in ihrer Sprache – dem seit dem Jahre 2001 offiziell anerkannten (kabylischen) Tamazight – „Tamurt“ nennen, was „Heimat“ bedeutet.
Die dortige gastfreundliche Bevölkerung legt Wert darauf, dass sie nicht als Araber wahrgenommen und bezeichnet wird, sondern als Berber.

Die Region war eine Hochburg des Befreiungskrieges gegen die Kolonialmacht Frankreich.
Viele der (in Algerien und auch die im Ausland lebenden) kabylischen Berber setzen sich mit friedlichen Mitteln für eine Demokratisierung und Selbstverwaltung der Kabylei sowie der Anerkennung ihrer Kultur und Sprache ein.

Mitmachen bzw. Finanzierung

Die Anwesenheit von Personen, die das Projekt durch aktive Mitarbeit vor Ort unterstützen möchten, wäre für die Zukunft denkbar und wünschenswert, allerdings wird derzeit vor Reisen in die Kabylei bzw. in Teile Algeriens von Seiten des Auswärtigen Amtes gewarnt.
Deshalb nehmen wir momentan davon Abstand, Interessierte einzuladen, die das Projekt vor Ort kennenlernen und/oder dort tatkräftig unterstützen könnten. Bleibt uns also, zu hoffen, dass sich die Lage bald ändert, damit diese schöne nordafrikanische Region Besuchern wieder offen steht und man ruhigen Gewissens Einladungen aussprechen kann.

Finanziert wurde das Projekt bisher hauptsächlich von Ahmed "Manis" Amrioui.
Da der Wiederaufbau bereits eine große Summe Geld verschlungen hat und noch einige Investitionen anstehen sowie laufende Kosten zu tragen sind, freuen sich die "Kinder der Kabylei" über jede Spende, egal in welcher Höhe!

Ferner freuen sich die Kinder der Kabylei auch darüber, wenn sie Aufmerksamkeit auf sich ziehen sowie in der breiten Öffentlichkeit Sympathien für sich gewinnen können.


Leider können Spenden an Privatinitiativen bzw. Privatpersonen nicht steuerlich geltend gemacht werden. Die "Kinder der Kabylei" geben aber ein Versprechen ab: Jeder Cent, der unter dem Betreff "Kinder der Kabylei" auf folgendem Konto eingeht, wird für das Projekt verwendet.

Kontoinhaber: Ahmed Amrioui
IBAN: DE36200411440464384700
BIC/Swift-Code: COBADEHD044
Verwendungszweck: "Kinder der Kabylei"

Sachspenden in Form von Büchern, Spielen und Ähnlichem sind nach Rücksprache willkommen.
Alle mit dem Projekt „Kinder der Kabylei“ beschäftigten Personen arbeiten ehrenamtlich und erhalten auch keinerlei Aufwandsentschädigung.





Anmerkung: 

Dieser Internetauftritt ist der erste von "Kinder der Kabylei" und wurde in umfangreicher Arbeit 2011 initiiert sowie kreiert, wird aber nicht mehr aktualisiert.